Bewerbungsvideo: In 10 Schritten zur erfolgreichen Story.

Eine Video-Bewerbung wird in vielen Branchen immer normaler. Unsere HR-Experten der JobStairs Partnerunternehmen geben euch 10 Tipps, auf die ihr bei der Produktion eures Bewerbungsvideos achten solltet.

Für wen eignet sich ein Bewerbungsvideo

Ein Bewerbungsvideo ist eine Kurzpräsentation der eigenen Person, der eigenen Qualifikationen und der eigenen Stärken. Der Aufbau eines solchen Videos ist im Wesentlichen identisch mit einer schriftlichen Bewerbung. Sinnvoll ist eine Video-Bewerbung bei Jobs, die eine große Kreativität oder ein starkes Auftreten verlangen. Beispielsweise im Marketing, als Gestalter:in oder Social Media Fachkraft. Hier zeigt die Bewerbung auch gleich, wie ihr mit Medien umgehen könnt, die ihr im Job nutzen solltet.

Vor Beginn der Produktion solltet ihr abchecken, ob ein Unternehmen in der Stellenausschreibung die Abgabe eines Bewerbungsvideos explizit ausschließt. Wenn nicht, dann bietet ein Video eine gute Chance aus der Menge der Bewerbungen positiv herauszustechen.
Wer sich für die Produktion eines Bewerbungsvideos entscheidet, für den empfiehlt es sich strukturiert und methodisch vorzugehen:

10 Tipps von HR-Profis für euch

  1. Das Storyboard:
    Im Gegensatz zu einer schriftlichen Bewerbung lebt das Video vom Storytelling. Ihr erzählt eure Geschichte. Bevor ihr also überhaupt eine Kamera in die Hand nehmt, solltet ihr das Video vorher ein kleines Storyboard entwickeln und festlegen, was ihr wie erzählen möchtet. Ebenfalls gehören Überlegungen zum Drehort, zur Kleidung sowie für Post-Produktion ins Storyboard.

  2. Das Drehbuch:
    Ein Bewerbungsvideo benötigt ein Drehbuch, im dem die später gesprochenen Texte für jede einzelne, im Storyboard skizzierte, Sequenz vorformuliert sind. Ein Drehbuch ist notwendig, damit ihr für die Personalverantwortlichen beispielsweise ausschließlich relevante Informationen kommuniziert, wichtige Informationen nicht vergesst und Abschweifungen vermeidet. Lernt Texte aber nicht auswendig. Das wirkt hölzern. Sie vorher zu strukturieren gibt euch lediglich Sicherheit.

  3. Der Drehort:
    Obwohl ihr im Fokus des Videos steht, ist die Auswahl eures Drehortes ein wichtiger Aspekt. Er sollte nicht von euch ablenken. Bitte nicht draußen zufällig auf dem Weg zu S-Bahn. Euer Büro oder Wohnzimmer und ein paar gezielt platzierte Kulissen, zum Beispiel ein geordnetes Bücherregal oder ein nicht zu auffälliges Bild, reichen als Set aus. Wechselnde Drehorte sind in einem Video möglich, erfordern viel Erfahrung beim Dreh und bei der Nachbearbeitung. Mehr als zwei Drehorte sind nicht zu empfehlen.

  4. Die Kleidung:
    Die Kleiderwahl im Bewerbungsvideo orientiert sich an den allgemeinen Gepflogenheiten eines Bewerbungsgesprächs. Allerdings bietet ein Video die Möglichkeit, mit unterschiedlichen „Kostümen“ zu arbeiten. Wer sich beispielsweise als Chemiker:in bewirbt, kann durchaus im Laborkittel vor der Kamera stehen, wenn Drehort und Inhalt dieser zur Kleidung passen.

  5. Die Gestik:
    In der Videobewerbung gibt der Jobsuchende dem Personaler / der Personalerin viel mehr von sich preis, als es bei einer schriftlichen Bewerbung der Fall ist. Genau hiermit punktet ihr. Wer vor der Kamera authentisch rüberkommen möchte, der hält Blickkontakt zur Kamera und strahlt damit Selbstbewusstsein aus. Gestik und Mimik sind gut zu dosieren. Wer sich kaum bewegt und auf der Stelle klebt, transportiert Unsicherheit und erzeugt Langeweile. Einen Zappelvideo will auch kein Personaler oder keine Personalerin sehen. Also: am besten natürlich und locker bleiben.

  6. Die Sprache:
    Ok: für die Mehrheit von uns ist das Agieren vor einer Kamera ungewohnt. Dies drückt sich dann sowohl in der Gestik und Körperhaltung aus, vor allem in der Stimme. Wir reden schneller, machen unnatürliche Pausen und sprechen undeutlich. Daher ist es ratsam, euer Sprechtempo ein klein wenig zu drosseln. Der Effekt sind natürliche Sprechpausen und ihr akzentuiert das Gesagte stärker und seid somit leichter verständlich. Voraussetzung ist, dass ihr textlich vorbereitet seid. Wer sich erst vor laufender Kamera überlegt, was er sagen möchte, setzt sich damit zusätzlich unter Druck.

  7. Die Technik:
    Mittlerweile liefern Smartphones Bilder in HD-Qualität. Digitale Spiegelreflex- und Kompaktkameras sind für die Aufnahme eines Bewerbungsvideos ebenfalls gut geeignet. Wichtig ist ein Stativ oder Gimbal, für eine stabile Kameraführung. Zum Thema Ton: Wer über entsprechende Aufnahmegeräte verfügt, sollte den Ton separat aufnehmen. Das macht die Bearbeitung beim Schnitt noch einmal leichter.

  8. Das Video Format:
    Das Format, in dem ihr das Bewerbungsvideo aufnehmen möchtet, ist von großer Bedeutung. Die Anzahl an Videoformaten ist riesengroß. Allerdings haben sich wenige Formate im Massenmarkt durchgesetzt, die von Personaler:innen ohne weiteres zu öffnen sind. Dazu zählen beispielsweise mp4, avi oder mpg. Wer seltene Videoformate wählt, der muss damit rechnen, dass die Bewerbung ungesehen im Papierkorb landet.

  9. Die Dateigröße:
    Der Weg eine Bewerbung einzureichen, erfolgt heute in der Regel auf dem digitalen Weg per E-Mail oder über ein Bewerbungsportal. Allerdings ist die versendete Datenmenge in beiden Kanälen in der Regel begrenzt. Direkten Einfluss auf die Dateigröße haben unter anderem die Auflösung des Videos, die Sprachqualität, die Länge des Videos sowie Elemente aus der Post-Produktion, wie zum Beispiel Einblendungen, Bildeffekte und anderes mehr.

  10. Kosten:
    Erfolgreiche Videobewerbungen zeichnen folgendes aus: Sie bilden euch authentisch ab und überzeugen durch die Inhalte und die Kreativität, mit der ihr diese Inhalte präsentiert. Die Kosten für ein professionell produziertes Video beginnen bei 200 Euro. Das Mehr an professioneller Aufnahme- und Bearbeitungstechnik kann dazu führen, dass das Video nicht mehr authentisch wirkt und damit eines seiner Ziele verfehlt. Personaler:innen verfügen über ein gutes Gespür dafür, ob ihr beispielsweise natürlich und selbstständig agiert. In der Regel könnt ihr gute Bewerbungsvideos mit Hilfe von Freund:innen und Verwandten mit Bordmitteln produzieren. Im Netz finden sich tausende Tipps und Tricks und noch mehr Tools, mit denen sich Videos schnell und intuitiv bearbeiten lassen.