Bewerbungs-Webseite: Was wir von Freiberufler:innen lernen können.

Eine Bewerbungs-Webseite kann im Rennen um den Traumjob entscheidende Vorteile bringen. Denn eine eigens für Bewerbungen aufgesetzte Webseite kann die eigene Bewerbung noch weiter aufwerten, um gegenüber der Konkurrenz bei den Personalverantwortlichen herauszuragen. Für welche Jobprofile sich eine Bewerbungs-Webseite eignet und was bei der Erstellung zu beachten ist, wissen unsere JobStairs Insider.

Für wen sich Bewerbungs-Webseiten lohnen

Ok - eine Bewerbungs-Webseite ist bestimmt nicht für jedes Jobprofil geeignet. Ob man als Gerüstbauhelfer:in eine eigene Bewerbunswebsite braucht, ist zumindest fraglich. Wer sich aber auf kreativ-künstlerische Jobs oder auf eine Stelle im Digitalisierungs-Umfeld bewirbt, der/die macht mit einer persönlichen Webseite selten etwas falsch. Auch für einen Job im Vertriebsinnendienst oder der Personalbuchhaltung ist eine solche Webseite natürlich denkbar, bringt aber den Personalverantwortlichen keinen entscheidenden Mehrwert, weshalb er oder sie den Bewerber / die Bewerberin zum Vorstellungsgespräch einladen sollte.

Die Webseite hat nur dann einen positiven Effekt, wenn sie einen konkreten Mehrwert für die Personalverantwortlichen transportiert. Ohne diesen Mehrwert ist sie nicht überzeugend, sondern nur laut wie der berühmtre Aale Dieter auf dem Hamburger Fischmarkt. Ein Mehrwert ist beispielsweise eine Bildergalerie kreativer Arbeitsproben. Ein Webdesigner oder eine Webdesignerin zeigt auf der eigenen Webseite, was er oder sie technisch und gestalterisch kann. Bei einer Bewerbung als Eventmanager:in präsentieren die Jobsuchenden Fotos, Presseberichte und Videos von Veranstaltungen, die sie bereits im beruflichen und privaten Umfeld erfolgreich auf die Beine gestellt haben.

Domain und Hosting sind das Fundament

Eine Bewerbungs-Webseite besteht aus der Homepage und einigen Unterseiten. Wer keinen eigenen Sever besitzt, der mietet den benötigten Webspace bei einem externen Provider. Hinzu kommen bei einigen Anbietern einmalige Einrichtungsgebühren. Mit einem solchen Hostingpaket erwirbt sich der Bewerber / die Bewerberin zugleich die Webdomain, unter der seine / ihre Webseite registriert wird. Bei der Auswahl des Domainnames eignet sich zum Beispiel der Vor- und Nachname: www.vorname-nachname.de. Weil Domains immer nur ein einziges Mal vergeben werden können, steht der gewünschte Name nicht immer zur Verfügung. Hier ist bei der Namensgebung Kreativität gefragt.

Aufbau und Inhalte der Bewerbungs-Website

Welche Informationen man auf seine stellt, hängt vom Jobprofil ab. Eine solche Seite ist keine private Homepage, sondern ein Tool im beruflichen Kontext und sollte auch dementsprechend gestaltet und getextet sein. Die Webseite ist aber auch kein Ersatz für eine Bewerbung. Sie unterstützt die Bewerbung, indem sie zusätzlich Informationen und einen Nutzen für Recruitingverantwortliche bereit hält. Die Webseite muss helfen, zu überzeugen, dass man der richtige Bewerber oder die richtige Bewerberin für den gesuchten Job ist. Soweit die Theorie. Welche Bestandteile gehören auf eine Bewerbungs-Webseite? Und wie gestalte ich sie in der Praxis?

Das Impressum ist ein Pflichtbestandteil der allermeisten Webseiten. Zwar sind rein private Webseiten von der Pflicht ausgenommen, wir empfehlen auf Grund der komplexen Rechtslage dennoch ein Impressum aufzunehmen. Ein Impressum beinhaltet eine ladungsfähige Anschrift der Inhaber:innen einer Website, damit rechtliche Ansprüche gegen diese gerichtlich durchgesetzt werden können.

Pflichtangaben im Impressum

Die nachfolgenden Informationen muss jedes „Impressum“ enthalten, wenn es sich um eine natürliche Person handelt:

  • Familienname

  • Vorname

  • vollständige (ladungsfähige) Anschrift. Dazu gehört die Postleitzahl, der Ort, die Straße und die Hausnummer. Ein Postfach ist nicht ausreichend.

  • Dazu zählt eine E-Mail-Adresse und ein weiteres elektronisches oder nicht-elektronisches Kommunikationsmittel. Wer beispielweise die Telefonnummer nicht im Internet öffentlich machen möchte, kann zum Beispiel ein Kontaktformular auf der Impressumsseite einbinden.

 

Die einfachste Form einer Bewerbungswebseite entspricht der klassischen Bewerbung. Die Startseite enthält einen kurzen Einleitungstext, welchem Zweck diese Webseite dient und welche Informationen der Personaler darauf findet. Es folgen auf Unterseiten Angaben zum beruflichen Werdegang, zur Ausbildung und zu besonderen Qualifikationen. Auf einer weiteren Unterseite stellt der Bewerber dar, wer er ist (Ich bin… Event-Marketing-Profi mit dreijähriger Erfahrung in…), welche Assets er zu bieten hat (Ich habe… für einen befreundeten Künstler drei Vernissagen im Rahmen des Berliner Kultur-Sommers organisiert) und welche Ziele er mit dieser Bewerbung verfolgt (Ich will… eine neue Herausforderung in einem international aufgestelltem Unternehmen). Optional stehen beispielsweise ein ausführlicher Lebenslauf, Arbeitsproben und Zeugnisse zum Download bereit.

Dieser Aufbau ist sehr strukturiert, aber wenig sexy, wie es im Werbersprech heißt. Im Wesentlichen ist diese Form der Bewerbungsseite eine digitale Version der schriftlichen Bewerbung. „Wer den Personalverantwortlichen überzeugen und begeistern möchte, dem rate ich zu mehr Kreativität“, sagt Prof. Dr. Jäger. „Es lohnt sich der Blick auf unterschiedliche Portfoilio-Seiten von Freiberuflern. Hier können sich Bewerber einige Anregungen für die Gestaltung und das Texten holen“, so Prof. Jäger weiter.

Die einfachste Form einer Bewerbungs-Webseite entspricht der klassischen Bewerbung. Die Startseite enthält einen kurzen Einleitungstext, welchem Zweck diese Webseite dient und welche Informationen Personalverantwortliche darauf finden. Es folgen auf Unterseiten Angaben zum beruflichen Werdegang, zur Ausbildung und zu besonderen Qualifikationen. Auf einer weiteren Unterseite stellt man dar, wer man ist (Ich bin… Event-Marketing-Profi mit dreijähriger Erfahrung in…), welche Assets man zu bieten hat (Ich habe… für einen befreundeten Künstler drei Vernissagen im Rahmen des Berliner Kultur-Sommers organisiert) und welche Ziele man mit dieser Bewerbung verfolgt (Ich will… eine neue Herausforderung in einem international aufgestelltem Unternehmen). Optional stehen beispielsweise ein ausführlicher Lebenslauf, Arbeitsproben und Zeugnisse zum Download bereit.

Mit ein paar Anpassungen an den Inhalten lässt sich diese Portfolio-Webseite als Bewerbungs-Webseite einsetzen. Durch einen Call-to-Action „Check out my work“ werden bspw. Interessierte direkt angesprochen und zu einer Handlung motiviert.

Die folgenden No-Go’s sollten Bewerber:innen auf ihren Webseiten unbedingt vermeiden:

  • Fehler in Grammatik und Rechtschreibung

  • Lücken im Lebenslauf – Aber: Ein GAP Year muss keine Lücke sein. Mehr dazu hier

  • tote Links

  • kein Impressum / keine Kontaktdaten

  • Informationen, die keinen Bezug zur Bewerbung haben

Passwortschutz ja oder nein

Eine Bewerbungs-Webseite enthält eine Fülle an persönlichen Daten. Um diese Daten nicht öffentlich im Internet zu publizieren, sollten Inhalte passwortgeschützt sein. Das mag zwar einen Tick umständlicher sein, zeugt aber von Professionalität und jeder moderne Personalverantwortliche sollte dafür Verständnis haben.

 

Neben Bewerbungs-Webseiten zeichnet sich ein weiterer Trend ab. Bewerber:innen verweisen zusätzlich zum klassischen Lebenslauf in einer Bewerbung immer öfter auf die Lebensläufe in einem Business-Social-Network. Allerdings gibt man so seine Datenhoheit an ein Unternehmen ab, welches diese anderweitig für eigene Geschäftsmodelle nutzen kann. Bewerbende sollten sich also gut überlegen, ob sie zusätzlich zu einer Bewerbungs-Webseite auch einen Kurzlebenslauf auf LinkedIn, Xing & Co. den Personaler:innen zukommen lassen oder diesen auf der Bewerber:innen-Webseite einbinden.