In Stellenanzeigen ist meist die Rede von „angemessener“ oder „marktüblicher“ Bezahlung.
Aha, und was heißt das jetzt in Euro? Was „angemessen“ ist, hat sicher etwas mit der individuellen Qualifikation zu tun, aber auch mit dem Gehaltsgefüge im Unternehmen.
Und „marktüblich“ ist in der Beratung etwas anderes als im Handel und in Kiel etwas anderes als in Stuttgart. Wovon also hängen eure Gehälter ab?
JobStairs Gehaltsreport.
Euer Gehalt: Eine Gleichung mit vier Variablen.
Mit unseren Karriere-Tipps möchten wir euch Stück für Stück helfen, euern Traumjob zu finden oder euren aktuellen Job zu eurem Traumjob zu machen. Dazu stellen wir euch hier im Karriere-Ratgeber – neben modernster Technik und den smartesten Tools – auch das beste Insiderwissen zur Verfügung. Direkt aus erster Hand von den HR-Profis unserer Partner-Unternehmen.
Wir haben uns für euch im Markt umgesehen und einige interessante Studien gefunden zu den wichtigsten Faktoren, von denen euer konkretes Gehalt abhängt, nämlich:
- eurer individuellen Qualifikation
- der Branche eures Arbeitgebers
- dem Standort des Unternehmens
- der Größe des Unternehmens
Qualifikation zum Ersten: MINT-Jobs zahlen sich aus.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – wer einen Beruf in einer dieser vier Disziplinen ergreift, verdient in der Regel deutlich besser als Erwerbstätige in anderen Jobs. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft IW in Köln berechnet. Danach lag der Median der MINT-Gehälter Ende 2021 bei knapp 4.200 Euro brutto. Das waren fast 700 € mehr als der monatliche Medianlohn aller Beschäftigten von rund 3.500 Euro brutto. Der Vorsprung gilt für jedes Qualifikationsniveau. Auch ohne Studienabschluss verdienen MINT-Kräfte also mehr als andere. Der Median bezeichnet den mittleren Wert: Genau die Hälfte verdient also mehr, die andere weniger.
Qualifikation zum Zweiten: Größere Sprünge mit Studienabschluss.
Gute Nachrichten für alle, die ein Studium absolviert haben: Die Chancen, dass das Gehalt im Laufe des Lebens noch deutlich steigt, stehen gut. Grundsätzlich fallen Gehaltssteigerungen in Berufsgruppen, in denen viele Akademiker arbeiten, höher aus, zeigen Gehaltsanalysen von Stepstone und Gehalt.de. Eine aktuelle Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB belegt zudem, dass Uniabsolventen langfristig Karrierevorteile gegenüber Absolventen anderer Hochschulen haben. Ab einem Alter von 35 Jahren gehe die Einkommensschere immer weiter auf, heißt es dort. Steigende Budget- und Personalverantwortung kann dann zu kräftigen Gehaltssprüngen führen. In den Ausbildungsberufen fällt der Gehaltsanstieg meist deutlich flacher aus, denn dort unterliegen viele Berufe der Tarifbindung.
Qualifikation zum Dritten: Schnittstellenkompetenz gefragt.
Ein Studium oder eine Ausbildung im technischen Bereich zahlt sich aus. Der Future Skills Monitor von der Bertelsmann Stiftung und McKinsey zeigt jedoch: Auch sozio-emotionale Fähigkeiten wie Verhandlungsführung, Kommunikation, Einflussnahme und Entscheidungsfindung werden immer wichtiger, wenn es zum Beispiel darum geht interdisziplinäre Teams zu managen, agil und virtuell zusammenzuarbeiten und mit Unsicherheit klarzukommen. An der Schnittstelle zwischen Technologie und Management herrscht wachsender Personalbedarf – mit entsprechend hohen Verdienstmöglichkeiten.
Laut Kununu-Gehaltsreport 2023 winken beispielsweise im Projekt- oder Produktmanagement schon beim Berufseinstieg deutlich höhere Gehälter als beispielsweise im Marketing oder in der Personalabteilung:
Ingenieuri:nnen | 53.600 € |
Produktmanager:innen | 52.200 € |
Projektmanager:innen | 48.500 € |
Softwareentickler:innen | 47.900 € |
Controller:innen | 46.600 € |
HR-Manger:innen | 44.700 € |
Marketingmanager:innen | 41.300 € |
Vertriebsmitarbeiter:innen | 40.500 € |
Branche zum Ersten: Spitzengehälter in der Beratung.
Steile Lernkurve, wertvolles Netzwerk, internationales Umfeld, hervorragende Karrierechancen – für den Berufseinstieg bei einer großen Unternehmensberatung gibt es gute Argumente. Dazu gehört auch die Aussicht auf einen überdurchschnittlichen Verdienst. Das Arbeitgeber-Bewertungsportal Glassdoor hat Gehaltsangaben auf seiner Plattform analysiert und eine Rangliste der Unternehmen erstellt, die in Deutschland die höchsten Bruttogehälter zahlen.
Die Top-10 werden von großen, internationalen Unternehmensberatungen dominiert. Danach kommen Mitarbeitende beispielsweise bei Bain & Company, BCG, McKinsey, Kearney oder Oliver Wyman auf ein durchschnittliches Jahreseinkommen zwischen 94.700 € und 99.500 €. Spitzenreiter ist Roland Berger mit mehr als 100.000 € Durchschnittsverdienst. Ein Grund sind hohe Boni, mit denen überdurchschnittlicher Einsatz, lange Arbeitstage und viele Reisen in der Beraterbranche vergoldet werden.
Branche zum Zweiten: Let’s do IT.
Dass IT-Talente gefragt und entsprechend gut bezahlt sind, ist kein Geheimnis. Die Glassdoor-Studie der Unternehmen mit den höchsten Jahresbruttogehältern belegt das einmal mehr. Während sich unter den Top-10 vor allem Unternehmensberatungen tummeln, folgen auf den weiteren Plätzen vor allem Softwareanbieter. Shopify kommt beispielsweise auf ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 93.300 € - Platz 9 im Ranking, noch vor Unternehmen wie Amazon Web Services mit 89.900 €, Salesforce mit 88.300 €, Microsoft mit 87.500 € oder Cisco mit 85.700 €. Auch der Chiphersteller Infineon findet sich mit 88.200 € unter den Top-20.
Region zum Ersten: Happy in Hessen.
Neben der Branche beeinflusst der Standort eines Unternehmens die Verdienstchancen. Laut einer deutschlandweiten Auswertung der Bewertungsplattform Kununu winken derzeit die höchsten Durchschnittsgehälter über alle Berufs- und Qualifikationsgruppen hinweg in Hessen. Hier kommen Beschäftigte im Schnitt auf ein Bruttojahresgehalt von 53.300 € Brutto. Das sind fast 4.800 € mehr als der deutschlandweite Durchschnitt. Zur Spitzenplatzierung verhilft Hessen zum einen der Finanzplatz Frankfurt, Sitz der deutschen Börse und vieler großer Banken und Versicherungen. Hier beträgt das Durchschnittsgehalt sogar fast 56.700 €. Aber auch große Pharma- und Chemieunternehmen wie Sanofi und Merck oder spannende Software-Companies wie JobStairs und dessen Betreiber – die milch & zucker AG – sitzen in Hessen 😉.
Region zum Zweiten: Süd schlägt Nord.
Generell gibt es in Deutschland bei Gehältern ein starkes Süd-Nord-Gefälle. Da liegt München mit einem Schnitt von 57.200 € auf Platz Eins in Deutschland. In Stuttgart verdienen Beschäftigte mit 56.500 € ähnlich wie in Frankfurt. Generell wird in Baden-Württemberg mit 51.000 € und Bayern mit 50.400 € überdurchschnittlich gut bezahlt. Im Norden und Osten der Republik fallen die Gehälter geringer aus. Dafür sind dort aber auch die Lebenshaltungskosten geringer. Ausnahme im Norden ist allerdings Hamburg mit 51.400 €.
Größe zum Ersten: Kopfgeld.
Groß zahlt gut – klingt simpel und trifft meistens zu. Zahlreiche Studien belegen einen klaren Zusammenhang zwischen der Höhe der Gehälter und der Unternehmensgröße, sprich der Anzahl der Beschäftigten. Laut Stepstone Gehaltsreport zahlen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden ein mittleres Gehalt von 38.200 Euro brutto im Jahr. Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitenden zahlen bereits ein mittleres Gehalt von knapp 44.000 Euro. In der Größenklasse darüber, also von 500 bis zu 5.000 Mitarbeitenden, sind 4.000 € mehr drin, nämlich 48.000 Euro. Bei großen Konzernen mit mehr als 5.000 Angestellten können Beschäftigte mit einem mittleren Gehalt von 53.700 Euro brutto im Jahr rechnen. Das sind monatlich fast 1.300 mehr pro Kopf als bei einem kleinen Mittelständler mit weniger als 50 Leuten.
Übrigens: Viele Jobs der „Besserbezahler“ findet ihr übrigens direkt hier bei JobStairs. Legt euch doch einfach schnell ein Job-Abo mit eurem Standort, euren Wunschbranchen, eurem Tätigkeitsbereich und euren Skills an. Die JobStairs-KI gleicht eure Kriterien, Präferenzen und Kompetenzen laufend mit den Anforderungen aller JobStairs Stellenangebote ab und datet euch automatisch mit individuell auf euch zugeschnittenen Angeboten ab.
Größe zum Zweiten: Kultur versus Geld.
Dass ein Weltkonzern mehr zahlen kann als ein Startup, leuchtet jedem ein. Doch was ist mit all den vielen Unternehmen in der Mitte? Mittelständler? Familienunternehmen? Große Handwerksbetriebe? Hier ist es ideal, wenn ihr euch über private Kontakte oder soziale Netzwerke informieren könnt, wo das Gehaltsgefüge des Unternehmens verortet ist.
Und hier stellt sich ganz besonders die Frage nach den nicht-monetären und monetären Nebenleistungen eines Unternehmens. Was ist euch wichtiger? Tolle Weiterbildungsmöglichkeiten im Großkonzern? Oder lieber ein übersichtlicher Laden, in dem ihr alle Kollegen kennt und viel in der Freizeit miteinander unternommen wird oder legendäre Firmenparties steigen?
Der Nasenfaktor: Zahlen Chefinnen fairer?
Zum Schluss – und nicht ganz ernst gemeint -, ist der „Gehaltsfaktor Chef oder Chefin?“ Neben Branche, Unternehmensgröße oder Standort scheint auch das Geschlecht eines Vorgesetzten einen gewissen Einfluss auf das Gehaltsgefüge zu haben. Das legt zumindest ein Experiment nahe, das Wissenschaftler:innen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) durchgeführt haben. Sie wollten herausfinden, wovon sich Manager:innen leiten lassen, wenn sie Gehälter festlegen.
Die Testpersonen sollten dazu den Stundenlohn für eine einfache Montagetätigkeit festlegen, maximal konnten sie 21 Euro zahlen. Bei einem Teil der Versuchsgruppe wanderte der Rest des Geldes ins Forschungsbudget, bei den anderen floss der Differenzbetrag als Prämie in die eigene Tasche. Die Ergebnisse legen nahe, dass Frauen selbstloser und konsistenter über die Gehälter von Mitarbeitenden entscheiden als Männer. Sie behielten weniger für sich selbst, zeigten sich aber auch sparsamer, wenn die Kostenersparnis dem Unternehmen zugutekam. Insgesamt zahlten sie also fairer.
Das KIT weist darauf hin, dass die Ergebnisse des Tests nicht repräsentativ sind – erhellend sind sie trotzdem😉.
Zu guter Letzt: Je direkter der Draht, desto besser.
So erhellend, wie die Ergebnisse des KIT sind unsere Tipps im Karriere-Ratgeber hoffentlich auch. Wir wollen euch die modernste Technik, die smartesten Tools und das beste Insiderwissen unserer Partner-Unternehmen zur Verfügung stellen, damit ihr eure Jobs. Gut. Finden. könnt.
Und ihr wisst ja, dass alle Top Jobs hier auf JobStairs direkt in die Recruiting-Systeme, der Top Unternehmen führen, da alle Unternehmen direkt per zertifizierter Schnittstelle angeschlossen sind. Ohne Umwege über Personalvermittler oder Crawler. Direkter geht’s fast nicht.