Das Anschreiben: So überzeugt auch Personalverantwortliche.

Lebenslauf? Check! Zeugnisse? Check! Arbeitsproben? Check! Anschreiben? Hmmmm.
Viele Unternehmen setzen immer noch auf eine vollständige und aussagekräftige Bewerbung. Das Anschreiben oder Motivationsschreiben ist für viele der anspruchsvollste Bestandteil und benötigt am meisten Zeit. Mit den richtigen Tipps gelingt euer Anschreiben und kostet nicht mehr Zeit als die Erstellung andere Bestandteile. Die JobStairs-Experten sagen euch, wie es geht.

Warum so viele Bewerbungen mit den falschen Anschreiben direkt in den Papierkorb wandern

Viele kennen das Gefühl vor dem leeren Dokument zu sitzen und sich mühevoll den oftmals kläglichen Versuch einer Einstiegsformulierung abzuringen. Immer noch formulieren daher viele Bewerber:innen im Anschreiben diesen berühmt, berücksichtigten Satz: „Hiermit möchte ich mich auf Stelle x bewerben“. Das Problem: Diesen Satz lesen Personaler:innen tausendfach in hunderten Variationen. Wer sein Anschreiben bereits mit dieser 08/15-Floskel beginnt, vergibt die Chance auf einen bleibenden Eindruck.

Das An- oder Motivationsschreiben ist keine (lästige) Höflichkeitspflicht, sondern kann euch helfen, den bestmöglichen Eindruck bei den Personalverantwortlichen zu hinterlassen, damit die euch auf jeden Fall persönlichen Kennenlernen wollen. Eure echte Motivation kann entscheidender Faktor sein. Aber auch der Aufbau ist ein zentrales Element, das es nicht zu versemmeln gilt.

Das Anschreiben in der Bewerbung ist formal ein Brief; im Falle eines Bewerbungsanschreibens sogar ein Geschäftsbrief. Beachtet also zwingend ein paar Old School-Formalitäten. Jeder Brief besteht aus den folgenden Pflichtelementen:

  • dem Absender mit Namen, Adresse und Kontaktdaten (E-Mail-Adresse, Mobil und/oder Festnetznummer)
  • dem Datum, an dem der Brief geschrieben wurde
  • der aussagefähigen Betreffzeile, um dem Leser oder der Leserin auf einen Blick über den Inhalt des Briefes zu informieren. „Bewerbung“ ist dabei nicht der allerkreativste Betreff, oder?
  • der persönlichen Anrede
  • der Grußformel und Unterschrift

Soweit die formalen Rahmenbedingungen. Für die Bewerbenden und auch für die Personaler:innen sind Einleitung, Hauptteil und Unternehmensbezug inhaltlich relevanter.

Die Einleitung

Eure Motivation ist das A und O. Das ist es, was Unternehmensvertreter:innen brennend interessiert. Warum gerade diese Stelle bei diesem Unternehmen? Vielleicht hat genau der Job einen starken Bezug zu eurem Studienschwerpunkt. Oder es ist schlichtweg euer Traumjob. Oder die Werte und Philosophie des Unternehmens sind euer Ankerpunkt.

Der Hauptteil

… wird für das Eigenmarketing und die Präsentation der eigenen Kompetenzen genutzt. Anhand von Beispielen stellt ihr eure Stärken heraus und verweist auf eure Soft Skills. Welche Anforderungen ein Unternehmen an euch hat und welche Skills gewünscht sind, steht in der Regel sehr ausführlich in der Stellenanzeige. Wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten nicht bloß aufzuzählen, sondern in einen berufsspezifischen Kontext zu setzen. Beispiel: Es gilt eine Position zu besetzen, in der Führungserfahrung und Teamfähigkeit gefordert ist. Anstatt zu schreiben „Ich verfüge über langjährige Führungserfahrung und bin teamfähig“ ist es zielführender zu beschreiben, wie ihr mit euren Teams stets zielorientiert und vertrauensvoll zusammengearbeitet habt. Wie ihr Probleme oder Konfllikte gelöst habt und welche Rolle ihr dabei hattet.

Unternehmensbezug

In diesem Abschnitt beschreibt ihr, warum gerade ihr in diesem Unternehmen arbeiten möchtet. Macht deutlich, wie ihr ein Gewinn für das Unternehmen sein könntet – auch kulturell. Auch ist hier Platz, um auf Referenzen aus früheren Jobs zu verweisen, den nächst möglichen Einstiegstermin mitzuteilen und last but not least die Gehaltsvorstellungen (Spanne schlägt exakten Betrag) zu kommunizieren.

Do’s

Adressiert die Bewerbung an eine direkte Ansprechpartnerin / einen direkten Ansprechpartner.
Nennt Beweggründe, warum ihr euch dieses Unternehmen ausgesucht habt.
Identifiziert, was dem Unternehmen fehlt (z.B. durch die Stellenausschreibung) und welche Lösung ihr mit euren Soft Skills und Fachwissen anzubieten habt.

Vorurteil: „Kein Satz mit „Ich“ anfangen.“ Wieso nicht? Es geht schließlich um euch, also könnt ihr durchaus ein, zwei Sätze mit „Ich“ beginnen.

Don‘ts

Verzichtet auf den Konjunktiv, der euch unsicher statt bescheiden wirken lässt – wollt ihr den Job oder nicht? Redundanz erzeugt Akzeptanz. Beschränkt euch auf eine DIN-A4-Seite.

Verschwendet keinen Platz für Details eures Lebenslaufs. Denn das steht ja in eurem Lebenslauf. 😉